Esszimmertisch, Empire
Der runde Tisch mit Delphinen gehört zu einem Zimmerensemble aus der Zeit um 1800.
Er war vor der Restaurierung aufgrund schlechter Aufbewahrungsbedingungen in einem sehr schlechten Zustand. Der Tisch war instabil, die Tischplatte hatte sich stark verzogen, an allen furnierten Flächen gab es Trockenrisse, an den Dekorteilen, die mit Kreidegrund gefasst und vergoldet sind, gab es große Abplatzungen. Die schwarz mit Schellack polierten Flächen waren ausgeblichen und matt geworden. Das Ziel der Restaurierung war, das Möbel wieder in einen benutzbaren Zustand mit harmonischem Gesamtbild zu versetzen.
Details der Restaurierung
Gesamtansicht vor der Restaurierung.
Der Fuß des Tisches hatte besonders große Schäden: Breite Trockenfugen, Risse quer durch die Bodenplatte, Furnier-Abplatzungen, viele Fehlstellen an den vergoldeten Dekorteilen und letztendlich die Politur entweder an den Kanten abgenutzt oder in der Fläche ausgeblichen.
Der große Zylinder ist längs beidseitig aufgerissen, die Konstruktion ist instabil, da die Verkeilungen an den Zapfen durch Trocknung nicht mehr passgenau sind.
Durch Trocknung des Holzes hat es Brüche in der Unterkonstruktion und somit in der furnierten Oberfläche gegeben.
Man sieht, die Risse sind verfüllt, die Bodenplatte ist verleimt und sie ist vorbereitet zum Nachfärben und Nachpolieren mit schwarzer Schellackpolitur.
Die Konstruktion des Fußes ist zerlegt, an den Zapfen wird das durch Holztrocknung reduzierte Material ergänzt und die Säule wieder mit der oberen Auflageplatte fest verleimt.
Die Zapfenlöcher der Auflageplatte.
Die fehlenden Teile des Eierstabmotivs an der Zarge der Tischplatte müssen zum Ergänzen abgeformt werden.
Im Vordergrund die Silikonform der abgeformten Eierstableiste, dahinter die damit hergestellten Dekorteile, sie werden dann noch mit rotem Bolus grundiert und mit Blattgold veredelt.
Detail der Tischkante mit Ergänzungen nach der Restaurierung.
Detail des Tischfußes mit Delfin und geflügelter Tatze vor der Restaurierung.
Detail des Tischfußes mit Delfin und geflügelter Tatze nach der Restaurierung.
Eine Löwentatze mit großen Abplatzungen vor der Restaurierung.
Alle Ausbruchstellen sind an den Füßen mit Kreidegrund ergänzt und geglättet, das Blattgold "angeschossen" und mit Achatsteinen poliert.
Eine Löwentatze mit großen Abplatzungen nach der Restaurierung.
Nach der Restaurierung. Der Tisch ist an seiner Auflageplatte entriegelt und aufgeklappt .
Detail der Auflageplatte mit Riegel.
Die alten Schrauben (Bsp. rechts) haben wir, soweit sie noch vorhanden sind, selbstverständlich erhalten und wieder an den Beschlägen eingesetzt.
Der Tisch zeigt nach der Restaurierung auf der Platte noch seine "plastische Patina", d.h. die Bretter, aus denen die Platte verleimt ist, zeichnen sich durch das darüber geleimte schwarz polierte Birnbaumfurnier ab. Es sind typische Alterungsspuren, die bei einer fachgerechten Restaurierung respektiert werden, denn auch dadurch bleibt das Alter des Objekts ablesbar.
Detail des Tischfußes nach der Restaurierung.
Der Tisch ist ein Teil eines Ensembles.