Kommode, Biedermeier
Auch nach umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen behalten bei uns bearbeitete Möbel ihre schöne Patina der Oberfläche. Das Pyramiden-Mahagoni hat nach dem Reinigen und Nachpolieren mit Schellack immer noch den wertigen, warmen Farbton eines gealterten Holzes und typische Gebrauchsspuren. Die stilistisch nicht zum Stil passenden Beschläge wurden entfernt, denn die Gestaltungsidee des Biedermeier, die über das ganze Möbel fortlaufende, ausdrucksstarke Textur der Furnierung mit Pyramiden-Mahagoni zur Geltung kommen zu lassen und eben keine Griffe zu verwenden, war somit zerstört.
Eine Besonderheit an dieser Kommode: Im Sockel verbirgt sich ein Geheimfach.
Details der Restaurierung
Die Kommode mit geschlossener Schublade.
Die Kommode mit geöffneter Schublade.
Die Kommode vor der Restaurierung. Da vermutlich die Schubkästen schwergängig waren, montierte man Beschläge des späten Jugendstils.
Eine ausgesägte und polierte Schlüssellochbuchse aus Messing vor dem Einsetzen.
Fehlende Schlüssellocheinfassungen aus Messing werden mit der Laubsäge ausgesägt, poliert und flächenbündig eingesetzt.
Detail der Schlüsselbuchse nach der Restaurierung.
Lose Furniere werden mit Hautleim unterspritzt und mit entsprechenden Zulagen so eben geleimt, dass ein Schleifen der Oberfläche nicht nötig ist.
Ausgebrochene Furnierteilchen werden mit Patinafurnier ergänzt, eingeleimt und mit einem Miniaturhobel bündig gearbeitet.
Die stilistisch nicht passenden Griffe sind oxidiert und haben erhebliche Spuren im Furnier der Front hinterlassen, diese gilt es bei der Restaurierung, ohne zu schleifen, zu entfernen.
Die Spuren und Abdrücke der montierten Griffe im Furnierbild ließen sich unter anderem mit Oxalsäure entfernen und letztendlich mit Hartwachs und Retusche verbergen.