Lüsterweibchen aus dem 18. Jhd., mit Veränderungen im Historismus
Dieser Kronleuchter ist aus einem großen Hirschgeweih, einer farbig gefassten, weiblichen Figur aus Holz und acht Leuchten zusammengesetzt. An einem Teller mit drei Eisenketten wird das Lüsterweibchen von der Decke gehängt.
Eine Meerjungfrau mit wallendem Haar und silbernem Fischschwanz dominiert das Gebilde, sie hielt sicherlich einmal besondere Dinge in ihren Händen, da es hierzu aber keine Hinweise gab, haben wir bei der Ergänzung von Holzteilen uns nur auf die Rekonstruktion der Finger beschränkt.
Ursprünglich war der Leuchter nur mit fünf Kerzenhaltern aus Geweihteilen und Eisen bestückt, verbliebene Wachsreste an den eiserenen Tropfenfängern geben Hinweise darauf. Diese Kerzenhalter sind handwerklich sehr anspruchsvoll aus Geweihteilen mit feinen, angedrehten Gewinden zusammengesetzt.
Seit dem Mittelalter und weiter in den darauffolgenden Epochen sind solche Leuchter entstanden, im Historismus wurden sie wieder besonders beliebt.
Vermutlich stammt der Lüster aus der Zeit des Barocks und ist Ende des 19. Jahrhunderts elektrifiziert worden, zu den fünf stehenden Haltern kamen dann noch drei hängende Fassungen in Messingblech hinzu. Auch eine Überarbeitung, in der die Figur komplett dunkelbraun überfasst worden ist, scheint in dieser Zeit des Historismus zu liegen.
Details der Restaurierung

Vorherzustand des Lüsterweibchens. Was unter der braunen Fassung der weiblichen Figur noch zu finden ist, … ahnt man nicht! Es fehlen sieben Finger, die rechte Schulter ist mehrfach gebrochen und bereits schlecht repariert, Kerzenhalter sind abgebrochen, verbogen, es fehlen Teile an den Metallfassungen.

Detail. Neue Kabel sind eingezogen, das Metall gereinigt. Reparierter Kerzenhalter nach Reparatur der Technik und der Restaurierung.