Runder Esszimmertisch, Biedermeier
Dieser edle, runde Esszimmertisch stammt aus der Zeit des Biedermeier. Er datiert in die frühere Zeit der Epoche, um ca. 1825, da er vor allem durch sein wohl ausgesuchtes, radial angeordnetes Furnierbild der Tisch- und Fußplatte wirkt und sehr schlicht mit schwarzen Dekoren gestaltet ist.
Der Zustand vor der Restaurierung war sehr schlecht: starker Anobienbefall, instabile Gesamtkonstruktion, fehlende Profile und Teile der zerlegbaren Tischgestell-Konstruktion, etliche lose Furnierstellen, fehlende Stücke im Nussbaumfurnier und ein sehr verfleckter Oberflächenüberzug.
Um den Tisch vor weiterem Verfall zu schützen war eine umfassende Restaurierung geboten.
Details der Restaurierung
Der Tisch vor der Restaurierung ist übersäht mit Ausfluglöchern der Anobie (Holzschädling), Furnierfehlstellen am Sockel, Flecken auf der Politur.
Die Platte im Vorherzustand mit vielen losen Furnieren.
Die Keile der Plattenbefestigung und die schwarzen Profile des Sockels fehlen, die Strebe ist zerbrochen, Furniere fehlen.
Detailansicht des Sockels.
Detailansicht des Sockels.
Untersicht auf das Zargengestell des Tischs, man sieht auf die abgelösten Teile des Furniers. Man erkennt die nach der Verarbeitung noch verbliebene Dicke von ca. 2,5 mm Stärke. In der frühen Biedermeierzeit sind die Furniere noch sehr dick, denn sie wurden noch mit Handsägen vom Stamm gesägt (Sägefurnier).
Alle losen Furnierstellen werden von uns markiert, …
…. mit Glutinleim unterspritzt und mit einem speziellen Aufbau von Zulagen wieder flächenbündig in der Fläche geleimt. Das ist wichtig, denn ein nachträgliches Schleifen und Einebnen der Fläche ist in der fachgerechten Restaurierung nicht erlaubt, ein Schleifen des Furniers würde die wertvolle Patina der Oberfläche mit Farbveränderungen des Holzes und allen Gebrauchsspuren vernichten.
…einige Leimvorgänge sind nötig, …
… bis alle Stellen geleimt sind.
Genauso verfahren wir an der demontierten Sockelplatte.
Die Platte nach der Restaurierung, die Fläche ist seidenglänzend mit Schellack nachpoliert.
Der Sockel nach der Restaurierung.
Detail der gebrochenen Strebe nach der Restaurierung.
Die Keile der Holzverbindung sind in massivem Walnussholz ergänzt.
Der Tisch nach der Restaurierung.