Kommode, von ca. 1780
Die dreischübige Kommode ist in Eichenholz gefertigt und aus der frühen Zeit des Klassizismus. Sie ist mit ihren geraden Flächen, den schräg gestellten, kannelierten Lisenen, den konischen Spitzfüßen und ihrem typisch klassizistischen Dekor wie Kanneluren, Schuppenmuster, Perlstäben und Medaillons um ca. 1780/90 zu datieren. Eine Restaurierung sollte erfolgen, da die Kommodenplatte durch zu trockene Raumluft einen auffälligen, unschönen Trockenriss bekommen hatte und nicht fachgerechte Reparaturen an den Laufkonstruktionen die Schubkästen viel zu schwergängig waren.
Details der Restaurierung
Vor der Restaurierung. Der Korpus ist instabil, die Platte hat einen Trockenriss, die Schubkästen sind schwergängig.
Blick auf die Platte mit Trockenriss und Flecken.
Viele Nägel sind bei einer vorangegangenen Bearbeitung eingeschlagen worden, sie haben das Holz an vielen Stellen gespalten, aber den Korpus kaum stabilisiert.
Eine später eingebrachte, aufgenagelte Kippleiste hat mit dazu beigetragen, dass der Trockenriss entstanden ist. Beide hinteren Füße sind ausgebrochen.
Die durch Nägel aufgeplatzten Füße werden verleimt.
Ausgebrochene Stellen im Holz werden von uns ergänzt, um den Füßen wieder Halt zu geben.
Der Trockenriss wird zunächst begradigt, dann eine Eichenleiste passgenau eingesetzt und eingeleimt.
Brückenzulagen sorgen dafür, dass beim Einleimen der Holzleiste die Platte bündig bleibt.
Für den Lauf der Schübe ersetzen wir an allen Schubkastenseiten das abgeriebene Holz um ca. 2 cm, dafür werden die Schubkastenböden ausgebaut.
Die Laufleisten sind ausgebaut, begradigt und erhalten eine Aufdopplung aus Eichenholz.
Die reparierten Laufleisten werden in den Korpus wieder eingesetzt. Ein Teil des Korpusbodens ist ausgetauscht.
Blick auf die in den Trockenriss eingesetzte Leiste, sie ist nur mit Schellack grundiert, noch nicht farblich dem Umfeld der Platte angeglichen.
Blick auf die Platte nach dem farblichen Anpassen der eingesetzten Leiste.
Nach der Restaurierung. Die Schlüssel sind ergänzt, die Beschläge im Ultraschallbad unter Wahrung der Patina gereinigt, die Oberfläche gereinigt und mit Schellack anpoliert und gewachst.
Die Kommode nach der Restaurierung.