Buffet aus der Gründerzeit, von ca. 1880
Dieses dreiteilig gegliederte Aufsatzmöbel ist ein häufig gebauter Möbeltyp der Gründerzeit ab 1871 bis zu Beginn des ersten Weltkriegs. Es ist das repräsentative Möbel des Ess- und Wohnzimmerbereichs und oft Teil eines Ensembles mit Tisch, Stühlen und einem weiteren kleinen Büffet. Dieses Möbel ist in seinen Dimensionen nicht so ausladend gebaut wie im Vergleich andere seiner Zeit, jedoch kostbar mit Nussbaum furniert, im Neorenaissance-Stil mit Dekoren der Renaissance (Bossensteine, Zierknöpfe, Voluten, kannelierte Pilaster, Baluster, gedrückte Kugelfüße) verziert und mit Säulen gegliedert. Der bekrönende Zierabschluss ist hier, wie so oft, nicht mehr vorhanden. Im Vorzustand hatte das Möbel eine sehr schöne, dem Alter entsprechende Oberflächenpatina mit vielen Gebrauchspuren, aber keine auffälligen Schäden. Unsere Aufgabe war es, alle eingeschränkten Funktionen einzurichten, schlechte Reparaturen zu korrigieren, defekte Beschläge zu ergänzen, es zu reinigen und nachzupolieren.
Details der Restaurierung
Gesamtansicht vor der Restaurierung. Die Schubkästen sind sehr schwergängig, die Türen schleifen am Sockel, die Schubkastenbeschläge sind Ergänzungen mit anderem Material und defekt.
Das Möbel besitzt eine sehr schöne Patina, es sind aber einige Partien zu stark verblichen, oder fleckig. Am Sockel fehlt auf der rechten Seite die Nussbaum-Furnierung.
Vor der Restaurierung. Der Sockel ohne Furnier.
Nach der Restaurierung. Der Sockel mit ergänztem Furnier. Mit Schellack nachpoliert.
Vor der Restaurierung. Fehlende Profilleisten waren bei einer vorangegangenen Bearbeitung schlecht ergänzt.
Nach der Restaurierung. Die Profilleiste ist mit einer von Hand gehobelten Leiste ersetzt. Der Zierknopf ist ausgetauscht, er ist aus der Zeit, stammt von einem alten Gründerzeit Vertiko aus unserem Fundus.
Vor der Restaurierung. Der rechte Baluster ist stark verblichen.
Vor der Restaurierung. Leimreste sind zu sehen, hier fehlt ein Bossenstein.
Nach der Restaurierung. Der Baluster ist farblich in der Patina angepasst, der fehlende Bossenstein angefertigt und ergänzt.
Vor der Restaurierung. An den Schubkästen sind Schubladengriffe aus Messing angebracht worden, die verzinkten Griffplatten haben überflüssige Schlüssellöcher und sind ausgebrochen.
Nach der Restaurierung. Die Griffe wurden von uns im passenden Material und ohne Schlüssellöcher ausgetauscht, da ein mittleres Schloss beide Schübe zugleich abschließt.
Die rechte Seite der Platte mit schöner Patina, aber mit schwarzen Rändern und verblichenen Partien.
Das gleiche Detail nach der Restaurierung, Flecken sind entfernt, Furniere ergänzt.
Nach der Restaurierung. Gesamtansicht.
Blick auf die Platte mit schöner Patina.