Miniaturmöbel, Mitte 18. Jahrhundert
Dieser zweiteilige Aufsatzschrank in Kleinformat ist in der Spätbarockzeit entstanden. Die oft angeführte These, dass es sich bei diesem oder ähnlichen Möbeln um Modelle von reisenden Tischlern handele ist nicht haltbar, der Aufwand diese zu bauen zu groß, die Bauteile und Details als Vorlage nicht maßstabgetreu. Vielmehr ist es wohl die Freude am Miniaturformat an sich das fasziniert und dieses oder ähnliche Möbel hat entstehen lassen. Zur Aufbewahrung von Schmuck und besonderen, kleinen Dingen sind Behältnismöbel dieser Art hervorragend geeignet und von jeher äußerst beliebt. Trotz der nur geringen Höhe von 52 cm ist die handwerkliche Ausführung hier aufwendig und die Details sehr präzise gearbeitet, im Inneren öffnen sich sogar nochmals Türen, die reich mit Rokoko-Elementen beschnitzt sind.
Details der Restaurierung
Vorzustand. Die Oberflächenüberzug ist durch Licht stark verblichen. An ein paar Stellen fehlt Furnier oder ist lose. Die Türen im Inneren lassen sich nur schwer öffnen.
Lose Furniere und Hirnholzkanten werden geleimt.
Lose Furniere werden mit warmem Hautleim geleimt.
Durch ein gleichmäßiges Anreiben der alten Politur mit Ethanol lässt sie sich so verändern, dass die Farben der Marketerie wieder kräftiger in Erscheinung treten. Die linke Seite ist zunächst so behandelt.
Das Miniaturmöbel nach der Restaurierung.
Das Miniaturmöbel geöffnet nach der Restaurierung.