Davenport, England, Frühes 19. Jhd.
Dieser Möbeltyp wurde in England im Klassizismus nach einem Kapitän Davenport benannt: In einem kleinen, auf Rollen beweglichen Korpus sind ein nach oben zu öffnendes Schreibfach mit schräger Pultplatte und im Korpus darunter einige Schubladen kombiniert. Aus Gründen der symmetrischen Gestaltung ist eine Seite des Korpus mit den Schubladen bestückt, die andere Seite nur blind mit Schubladenladenfronten dekoriert.
Details der Restaurierung
Gesamtansicht vor der Restaurierung. Die Oberfläche ist stark verblichen, die Lederauflage nur noch fragmentarisch vorhanden, viele Teile fehlen und die Konstruktion ist instabil.
Das Davenport geöffnet vor der Restaurierung.
Detail der linken Lisene und des Fußes.
Der Aufsatz und der Schreibkastendeckel sind nicht mehr befestigt.
Die Politur ist verblichen. Man hätte sie so belassen können, jedoch ist leider mit einem öligen Pflegemittel der Versuch unternommen worden, die Politur aufzufrischen, mit dem unschönen Ergebnis, dass in allen Risschen der Oberfläche Farbintensivierungen entstanden sind.
Detail während der Restaurierung: Die verblichene Oberflächenüberzug wird mit Ethanol soweit abgetragen, bis diese Verfärbungen entfernt sind.
Ansicht der Platte mit dem herausnehmbaren Schreibutensilien-Aufsatz vor der Restaurierung.
Nach der Nachpolitur mit Schellack wird das neue Leder, -auf Wunsch ohne Golddekor- auf die Platte mit Tapetenkleister (reversibel) aufgezogen.
Ansicht der Platte mit Schreibutensilien-Aufsatz nach der Restaurierung.
Der Schreibutensilien-Aufsatz vor der Restaurierung. Die Trennwände waren inzwischen durch Sperrholzplatten ersetzt worden. Das konkave Ablagefach für Stifte fehlt. Ein dicker Trockenriss zieht sich durch den Deckel.
Der Deckel wird verleimt.
Der Schreibutensilien-Aufsatz nach der Restaurierung. Die Trennwände haben wir durch massive Mahagoniholzwände ersetzt, ein schwarz poliertes Ablagefach für Stifte ergänzt.
Der Innenbereich des Schreibfachs vor der Restaurierung. Den Spuren nach fehlen drei kleine Schubkästchen. Diese rekonstruieren wir.
Aus Walnussholz fertigen wir massive Schubkästchen mit Holzknopf an.
Die Böden sind ebenfalls, wie vermutlich zur Zeit der Entstehung, aus massivem Walnussholz gefertigt. Die Eckverbindungen sind auf Gehrung und über Eck mit kleinen Holzdübeln gesichert.
Blick in das restaurierte Innenfach.
Blick in das restaurierte Innenfach mit geöffneten Schüben.
Das bereits vorhandene Papier in den Schüben wird an losen Stellen festgelegt.
Das Davenport nach der Restaurierung.
Alle Schlösser sind repariert und passende Schlüssel angefertigt.
Das Davenport vor ….
…und nach der Restaurierung.