Spieluhr, Historismus
Die Spieluhr aus der zweiten Hälfte des 19. Jhds. war in einem sehr schlechten Zustand als wir sie bekommen haben: Viele abgeriebene Stellen an der Politur und die ausgeblichene Farbe des Oberflächenüberzugs ließen sie ungepflegt erscheinen. Zudem hat zu trockene Raumluft an der Konstruktion der Schatulle erhebliche Trockenrisse entstehen lassen.
Details der Restaurierung
Zustand vor der Restaurierung, verblichene, abgeplatzte Politur, Trockenrisse, lose Beschläge.
Blick hinein vor der Restaurierung, das Spielwerk ist nur verstaubt, aber voll funktionsfähig, aber auch an der Innenseite gut sichtbar, die zu trockene Raumluft der letzten Jahrzehnte hat auffällige Trockenrisse entstehen lassen.
Dort, wo in der Unterkonstruktion die Fläche mit den angeleimten Profilleisten zusammengeleimt sind, sind Spannungen entstanden, die Trockenrisse zeichnen sich deutlich im Nussbaumfurnier ab.
Die Idee unserer Restaurierung ist nicht einfach das Zukitten der offenen Fugen, sondern das Beheben der Schäden in der Unterkonstruktion und anschließend im Furnier. Also wird das Furnier an diesen Stellen durch Dämpfen mit feuchtem Tuch und heißem Eisen abgelöst.
Das Furnier ist abgelöst, die angeleimten Profilleisten in der Unterkonstruktion sind sichtbar.
Mit einer Handsäge werden die Gehrungen nachgeschnitten und so die kurze Profilleiste abgenommen.
Das kurze Profilleistenstück ist abgenommen, die seitlichen Profilleisten sind jetzt ohne Spannung und können wieder angeleimt werden.
Drei Ecken sind so vorbereitet.
Ein kurzes Profilstück ist zum Leimen eingepasst.
Das Verleimen aller Ecken und zusätzlich den an diesen Stellen wieder eingepassten Furnieren mit Fischleim ist anspruchsvoll.
Nach der Restaurierung und Nachpolitur der Spieluhr mit Schellack sind die großen Trockenrisse nur noch im Ansatz zu sehen, Gebrauchsspuren und Patina noch erhalten.
Blick auf den Deckel der Spieluhr nach der Restaurierung.