Herrenschreibtisch aus der Gründerzeit, von ca. 1880
Wie viele derartiger Schreibtische hatte auch dieser im Original einen Aufsatz oder zumindest eine umlaufende Galerie, denn auf der Platte sind seitlich und hinten zugesetzte Bohrungen zu erkennen. Die Rückwand ist ungestaltet und für die Raumwand gedacht. Neben der großen Schreibplatte besitzt er noch eine große Auszugsplatte, die ursprünglich beide mit Wachstuch belegt waren. Ein Wasserschaden hatte extreme Schimmelbildung verursacht, große Partien des Furniers und annähernd alle Zierteile waren angelöst.
Details der Restaurierung
Der Schreibtisch vor der Restaurierung, durch den Wasserschaden hat sich auf allen Flächen Schimmel gebildet, kaum ein Zierteil ist noch fest geleimt, die Füße fehlen, die Wachstuchauflage hat große Schäden und die Beschläge sind nur noch in Fragmenten erhalten.
Die linke Seite vor der Restaurierung.
Die linke Seite nach der Restaurierung, alle Teile sind gefestigt und die Oberfläche nachpoliert.
Die rechte Seite vor der Restaurierung, die Profilleiste und die Füße fehlen.
Die rechte Seite nach der Restaurierung.
Die linke Seite des Korpusses vor der Restaurierung.
Die linke Seite des Korpusses nach der Restaurierung mit ergänzten Profilleisten, Füßen und Beschlägen, die Tür und ihre Schließung ist an neuen Bändern eingerichtet, der Schubkasten wieder leichtgängig und neue Schlüssel ergänzt.
Detail der linken Seite vor der Restaurierung.
Detail der linken Seite nach der Restaurierung, gereinigt, entschimmelt, mit Schellack-Politur dezent glänzend nachpoliert.
Die Mitte des Schreibtischs vor der Restaurierung.
Die Mitte des Schreibtischs nach der Restaurierung.
Die rechte Seite des Korpusses vor der Restaurierung.
Die rechte Seite des Korpusses nach der Restaurierung. Nach Bearbeitung der Oberfläche ist der Hell-Dunkel-Effekt des in Kreuzfuge gesetzten Eichenfurniers wieder gut sichtbar.
Die geöffnete rechte Korpusseite vor der Restaurierung, die Oberfläche ist stark verschmutzt, die drei so genannten "englischen Züge" laufen schlecht.
Die geöffnete rechte Korpusseite nach der Restaurierung.
Blick auf die Wachstuchauflage vor der Restaurierung, sie ist durch tiefsitzende Flecken so unansehnlich geworden, dass sie ausgetauscht werden musste.
An vielen Partien der Furnierung gibt es lose Stellen, die mit Hautleim geleimt werden müssen.
An den massiven Anleimern der Platte haben sich breite Trockenfugen gebildet, sie werden mit einer feinen Handsäge gerade gesägt …
…und mit altem Eichenholz und Hautleim geschlossen.
Eine Ledereinlage mit umlaufend geprägtem Dekor ist nun anstelle des Wachstuchs auf der Schreibplatte aufgezogen.
Das Wachstuch des Auszugs hat zwar einige Schäden - das Konstruktionsholz hatte zwei Trockenrisse und das Tuch hatte sich an einigen Stellen in Blasen abgehoben- konnte aber restauriert werden.
Schreibplatte und Auszug nach der Restaurierung.
Detail der Schreibplatte mit Spuren der zugesetzten Bohrungen des ehemals vorhandenen Aufsatzes. Verfärbungen, tiefe Querschleifspuren und andere Flecken sind aus dem Furnier ohne großen Substanzverlust nicht entfernbar.
Detail der Schreibplatte nach der Restaurierung, an Fehlstellen ist Eichenfurnier eingesetzt, nicht entfernbare Verfärbungen verbleiben im Holz.